„…die im Dunkeln sieht man nicht“ Gedenken an die Toten an den europäischen Außengrenzen am Volkstrauertag, 14. November

Zum fünften Mal lädt ein Trägerkreis aus kirchlichen und säkularen Gruppen und Einrichtungen zu einem „Gedenken an die Toten an den europäischen Außengrenzen“ ein. Dazu wurde ganz bewusst der Volkstrauertag ausgewählt. Die Veranstaltung findet ab 17:00 Uhr vor und im Justus-Liebig-Haus, Große Bachgasse 2 in Darmstadt, statt.

 

Der Trägerkreis erklärt: „Wir trauern um die Toten, die uns in den Medien nur als Zahlen entgegentreten, es sei denn das Bild eines gekenterten Flüchtlingsbootes rüttelt uns vorübergehend auf. Wir trauern um die Menschen, die am ‚Fuße unserer Festung Europa‘ auf der Suche nach Sicherheit zu Tode kommen.“ Darauf soll auch der Titel „…die im Dunkeln sieht man nicht“ (B. Brecht) hinweisen. Der Trägerkreis ist sich einig, dass Deutschland, eine der reichsten Gesellschaften weltweit, mehr zur Rettung von Menschen im Mittelmeer und aus den hoffnungslos überfüllten Flüchtlingslagern in Südeuropa beitragen kann. In diesem Jahr wird die Genfer Flüchtlingskonvention 70 Jahre alt. Die 149 unterzeichnenden Staaten verpflichten sich dazu Schutzsuchende nicht zurückzuweisen. Dass es dennoch gewaltsame Push-Backs auf dem Mittelmeer und in Kroatien gibt verurteilt der Trägerkreis: „Wir möchten für ein stärkeres Maß an Menschlichkeit sensibilisieren und damit den Sinn für das Gemeinwohl innerhalb unserer Gesellschaft stärken. Dazu machen wir auf die Missachtung der GFK durch EU-Staaten aufmerksam.“ Dem Trägerkreis gehören ClandestIni e. V. / Seebrücke Darmstadt / Interreligiöser Arbeitskreis / Koordinationskreis Asyl Darmstadt / Ev. Dekanat Darmstadt-Stadt / Kath. Dekanat Darmstadt / Antirassistische Gruppe Internationale Solidarität / pax christi Darmstadt / Ägyptischer Verein / Halima aktiv für Afrika e. V. an.

 

Die Gedenkveranstaltung findet dieses Jahr zum fünften Mal statt. 2016 und 2017 nahm der Trägerkreis die Situation geflüchteter Menschen und die Trauer um die Toten allgemein in den Blick, die Veranstaltungen in 2018 und 2019 waren den Ursachen von Flucht am Beispiel von Äthiopien bzw. Pakistan gewidmet. Nachdem das Gedenken im vergangenen Jahr leider wegen der Corona-Lage abgesagt werden musste, werden bei der diesjährigen Gedenkveranstaltung die Seenotrettung und die Flüchtlingsabwehr durch die EU thematisiert. Geplant sind ein stilles Gedenken an die Toten mit einer Kerzenzeremonie, welches von Victor Pribylov am Akkordeon begleitet wird, die Ausstellung „Grenzerfahrungen“ von Pro Asyl mit musikalischer Untermalung durch die Jugendmusikgruppe navdem, Redebeiträge, sowie eine Videovorführung von Ubuntu Passion Art Frankfurt. Möglich gemacht wird das Programm durch die Förderung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Im Gebäude gilt die 2-G-Regelungen der Stadt. Bitte bringen Sie einen Nachweis mit.

 

[Text: Kokas]